Hans und Hilde Coppi

Hans Coppi

1916
25. Januar: Hans Coppi wird in Berlin geboren. Seine Eltern sind der Arbeiters Robert Coppi und seine Ehefrau Frieda. Später treten beide der KPD bei.

1929-1932
Er besuchte die reformpädagogische Schulfarm Scharfenberg in Berlin-Tegel.
1931/32
Hans Coppi wird Mitglied der "Roten Pfadfinder" und des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands (KJVD).
1932
Coppi wechselt von Scharfenberg an das Lessing-Gymnasium in Berlin, aus Solidarität zu Schülern, die sich den unerlaubte Film "Kameradschaft" von Georg Wilhelm Pabst ansahen und deshalb vom Scharfenberg-Internat verwiesen wurden.
1933
Coppi verbirgt sich im Untergrund wegen drohender Verhaftung.
1934
Januar: Verhaftung durch die Gestapo.
Zwei Monate lang wird Coppi im Konzentrationslager Oranienburg inhaftiert, ohne dass er verhaftet wurde. Auch gab es keinen Prozess.
Er wurde zu einem Jahr Jugendgefängnis verurteilt, wegen des Verteilens von Flugblättern.
1935
4. Februar: Nach der Entlassung wird Coppi unter die Aufsicht eines Jugendpflegers gestellt. Er findet eine Anstellung und arbeitet als Dreher.
Oktober: Durch erneute Kontaktaufnahme zu seinem oppositionellen Freundeskreis des Scharfenberg-Internats, leisteten ihm diese Fluchthilfe, da er vom NS-Regime verfolgt wird.
1936
Als Mitautor mehrerer Flugblätter warnt er in diesen vor der Kriegsabsicht der NSDAP.
1937
Coppi wird gezwungen, einen mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt auf dem Land zu leisten.
1939
Coppi ist „Wehrunwürdig“ und wird zu Beginn des des Zweiten Weltkrieges nicht eingezogen.
In der Widerstandsgruppe um Wilhelm Schürmann-Horster (1900-1943) engagiert er sich.
Die Gruppe organisiert eine Vernetzung von Widerstandsaktivitäten in den Betrieben.
ab 1940
Coppi ist der führende politische Kopf der Widerstandsgruppe. Er nimmt enge Verbindung zum Kreis um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen auf. Die Gruppe wird vor allem der Spionagetätigkeit für die Sowjetunion verdächtigt. Die Gestapo bezeichnet die Gruppe später als "Rote Kapelle".
1941
Hans Coppi heiratet Hilde Rake.
Coppi erklärt sich bereit, die Sowjetunion über die Widerstandsaktivitäten per Funkverbindung zu informieren.
1942
Ein illegaler reformpädagogischer Fallschirmagent aus Moskau wird von Coppi betreut.
10. September: Seine "Wehrunwürdigkeit" wird mit Mobilmachung zum „Totalen Krieg“ aufgehoben. Die Einberufung zur Wehrmacht folgt.
12. September: Es erfolgt die gemeinsame Verhalftung mit seiner Frau Hilde Coppi in Schrimm (Posen, heute: Polen).
27. November: Im Berliner Frauengefängnis wird sein Sohn Hans geboren.
19. Dezember: Es erfolgt die Verurteilung zum Tode von dem Zweiten Senat des Reichskriegsgerichtes im Prozess gegen die Hauptangeklagten der "Roten Kapelle".
22. Dezember: In Berlin-Plötzensee wird Hans Coppi hingerichtet.Hilde Coppi
1909
31. Mai: In Berlin wird Hilde Rake wird als Tochter einer Lederwarenhändlerin geboren.
1930-1939
Rake besucht das Lyzeums und die Höhere Handelsschule und arbeitet als Sekretärin und als Sprechstundenhilfe eines Berliner Arztes.
1933
Sie nimmt an einigen Volkshochschulkursen teil. Hier lernt sie Mitglieder der KPD kennen.
1939
Rakes hat einen jüdischen Freund Franz Karma, der wegen der Schikanen des NS-Regimes vor Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Skandinavien emigriert.
ab 1939
Rake arbeitet als Sachbearbeiterin in der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte in Berlin.
Sie intensiviert den Kontakt mit Widerstandskreisen.
Die Freundschaft mit Hans Coppi beginnt.
ab 1940
Als Mitglied der Widerstandsgruppe um Hans Coppi unterhält Rake enge Verbindung zum Kreis um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen (später von der Gestapo als „Rote Kapelle“ bezeichnet). Ihr wird vor allem die Spionagetätigkeit für die Sowjetunion angelastet.
1941
Juni: Eheschließung mit Hans Coppi.
Sie ist am illegalen Zettelkleben gegen die antisowjetische Propagandaaustellung "Das Sowjetparadies" im Berliner Lustgarten beteiligt.
Hilde Coppi übermittelt illegal Grüße und Lebenszeichen von deutschen Kriegsgefangenen an deren Angehörige in Deutschland, indem sie die Nachrichten von "Radio Moskau" abhört. Die NSDAP lässt verbreiten, dass die Rote Armee feindliche Soldaten sofort erschießen lässt und keine Gefangenen macht.
1942
12. September: Hilde Coppi wird von der Gestapo hochschwanger gemeinsam mit ihrem Ehemann verhaftet.
27. November: Im Berliner Frauengefängnis wird ihr Sohn Hans Coppi geboren.
22. Dezember: In Berlin-Plötzensee wird Ihr Mann Hans Coppi wird vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet.
1943
20. Januar: Sie wird im dritten Teilprozeß gegen die Angeklagten der "Roten Kapelle" vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt.
Juli: Das Gnadengesuch von Hilde wird von Adolf Hitler abgelehnt.
5. August: In Berlin-Plötzensee wird Hilde Coppi hingerichtet.

Quellen*:
Stolpersteine, Bezirksamt Reinickendorf von Berlin,
Abt. Wirtschaft, Gesundheit und Verwaltung Plan- und
Leitstelle, (Hrsg.)

Weiterführende Links*:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/CoppiHilde/http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/CoppiHans/

* erfasst am 20.02.2020

Foto Bernhard Pelzl

Inschrift:
Hier lebten Hans und Hilde Coppi
Hans wurde am 22.12.1942, Hilde am 05.08.1943 nach der Geburt ihres Kindes, von den Hitlerfaschisten ermordet


Adresse: Seidelstraße 23, 13507 Berlin
Anfahrt: U6 bis Holzhauser Str., oder Bus X33, 133 bis U Holzhauser Str., dann 10 Min. Fußweg
nicht zugänglich