Dietrich Bonhoeffer und Alfred Delp

Alfred Delp wird am 15.9.1907 in Mannheim als Sohn von Kaufmann Friedrich Delp und dessen Frau Maria geboren
1924 Seine Prägung erhält er durch die Jugendbewegung.
1926 Ablage des Abiturs und Eintritt in die Gesellschaft Jesu.
1935 Erscheinen des ersten Buches „Tragische Existenzen“. Seine Vorstellungen von einer christlich geprägten Gesellschaft, die sozialen Grundsätzen verpflichtet ist (es wird auf einen Zusammenbruch des NS-Regimes gehofft) werden in diesem Werk aufgezeigt.
1937 Delp wird zum Priester geweiht und Mitarbeiter der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ in München.
1939 Wird er ein Schriftleiter der Zeitschrift.
1941 Delp wird Prediger in München-Bogenhausen, nachdem die Zeitschrift verboten wird und das Redaktionsgebäude durch die Nationalsozialisten enteignet wird.
1942 Sein Provinzial wünscht, dass er in Kontakt mit dem „Kreisauer Kreis“ um Helmuth James Graf von Moltke tritt. Für die Neuordnung der Gruppe erarbeitet er die Grundlinien einer katholischen Soziallehre. Zudem verfasst er Denkschriften zur „Arbeiterfrage“ und zum „Bauerntum“. Außerdem stellt er Kontakte zu Widerstandskreisen in München her.
1944 Delp ist an den Plänen zum Attentat auf Adolf Hitler (20. Juli) nicht beteiligt, wird aber nach dem gescheiterten Attentat am 28. Juli verhaftet.
1945 Gegen Delp und Moltke werden am 11. Januar durch den Volksgerichtshof Todesurteile ausgesprochen. Am 2. Februar wird Alfred Delp in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
1956 Unter dem Titel „Im Angesicht des Todes“ werden seine gesammelten Aufzeichnungen und Briefe aus dem Gefängnis postum veröffentlicht.

Dietrich Bonhoeffer wird am 4.2.1906 in Breslau (heute Wroclaw/Polen) geboren. Er hat eine Zwillingsschwester, Sabine. Seine Eltern sind der Professor für Psychiatrie und Neurologie, Karl Bonhoeffer, und dessen Ehefrau Paula, geb. von Hase.
1912 Umzug mit der Familie nach Berlin.
1923-1927 Evangelisches Theologiestudium in Tübingen, Rom und Berlin.
1927 Mit der Arbeit „Sanctorum communio“ Promotion in Berlin. Eine Untersuchung der Soziologie der Kirche.
1928 Januar: Ablegen des Ersten theologischen Examens. Vikariat in Barcelona.
1929/30 An der Berliner Theologischen Fakultät ist er als Assistent tätig.
1930 Habilitation und Zweites theologisches Examen. Studienaufenthalt am Union Theological Seminary in New York (USA).
1931-1933 Studentenpfarrer an der Berliner Technischen Hochschule und Privatdozent an der Universität Berlin. Bonhoeffer lernt Karl Barth in Bonn kennen.
1933-1935 Bonhoeffer reist, nach Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, nach Großbritannien. Dort übernimmt er die Betreuung der deutschen evangelischen Gemeinde in London-Sydenham.
1934 In seiner „Friedensrede“ warnt er vor der drohenden Kriegsgefahr. Er ist Leiter der deutschen Jugenddelegation und nimmt auf Fanö (Dänemark) an der ökumenischen Tagung teil, auf der er seine Rede hält.
1935-1937 Bonhoeffer wird von Vertretern der „Bekennenden Kirche“ um Rückkehr nach Deutschland gebeten. Er soll die Leitung des Predigerseminars der „Bekennenden Kirche“ in Zingst und Finkenwalde (bei Stettin) übernehmen. Er ist sich des Risikos christlichen Bekennens im Nationalsozialismus bewusst.
1936 August: Entzug der Lehrerlaubnis für Hochschulen.
1937 Trotz eines Erlasses Heinrich Himmlers über die Schließung des Finkenwalder Predigerseminars setzt auch Bonhoeffer die Arbeit im Untergrund fort.
1939 Rückkehr Bonhoeffers kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland. Er befand sich auf einer Vortragsreise in Nordamerika. Eine Berufung in die USA lehnte er ab.
1940 Das von ihm illegal geleitete Predigerseminar wird zum zweiten Mal geschlossen. Er erhält ein Rede- und Schreibverbot. Seine Geschwister Klaus und Christine von Dohnanyi engagieren sich ebenfalls im Widerstand.
1940-1943 Bonhoeffer schließt sich dem politisch-militärischen Widerstand um Admiral Wilhelm Canaris an. Durch ihn wird er im Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) beschäftigt. Mit Hilfe seiner ökumenischen Kontakte knüpft er als Vertrauensmann Verbindungen zwischen den westlichen Regierungen und dem deutschen Widerstand.
1942 Als Vertreter der deutschen Opposition trifft er in Schweden George Bell (1883–1949), den Bischof von Chichester. Sie erörtern Friedenspläne nach einer Ausschaltung Adolf Hitlers. Das britische Außenministerium fordert eine bedingungslose Kapitulation der deutschen Regierung, bevor sie mit der neuen deutschen Regierung Frieden schließt.
1943 Verlobung mit Maria von Wedemeyer am 7. Januar. Bonhoeffers wird am 7. April von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhaftet . Er wird der Wehrkraftzersetzung beschuldigt.
1943-1945 Inhaftierung im Militärgefängnis Berlin Tegel, im Berliner Gestapogefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße und im Konzentrationslager Buchenwald.
1944 Die Gestapo kann Bonhoeffer eine Widerstandstätigkeit erst nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 nachweisen.
1945 Februar: Bonhoeffer wird von der Schutzstaffel (SS) in das KZ Flossenbürg verschleppt.
8. April 1945: Todesurteil von einem SS-Standgericht für Dietrich Bonhoeffer, Wilhelm Canaries und Hans Oster, kurz vor der Befreiung des Lagers durch die US-Armee. Am 9. April wird Dietrich Bonhoeffer in den frühen Morgenstunden durch Erhängen hingerichtet.
1996 Aufhebung des Todesurteils vom 8.4.1945 und Rehabilitation Bonhoeffers.

Material: Bronze

Quellen*:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BonhoefferDietrich/
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/DelpAlfred/

* erfasst am 09.10.2019

Foto Edgar Pretzsch

Inschrift:
SIE WIDERSTANDEN DEM TÖDLICHEN UNRECHT UM DER MENSCHENLIEBE GOTTES WILLEN UND WAREN INHAFTIERT IN TEGEL DIETRICH BONHOEFFER PFARRER GEB. 4.2.1906 HINERICHTET 9.4.1945 IN FLOSSENBÜRG
ALFRED DELP JESUITENPATER GEB. 5.9.1907 HINGERICHTET 2.2.1945 IN BERLIN PLÖTZENSEE
SELIG SIND, DIE UM GERECHTIGKEIT WILLEN VERFOLGT WERDEN: DENN DAS HIMMELREICH IST IHR MATTH. 5.10


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