Friedrich August Ludwig von Burgsdorf

Zusammenfassung (Petrovic, Pretzsch)
Friedrich August Ludwig von Burgsdorf (im Weiteren B.) wurde am 23.März 1747 in Leipzig geboren. Er hatte sich als Forstwissenschaftler und Botaniker einen Namen gemacht. Werke s. Datenerfassungsbogen.
Das offizielle Autorenkürzel in der Botanik ist „Burgsd.“
Der Vater (Gottlieb von Burgsdorff) war gothaischer Oberjägermeister zu Altenburg. B. entschied sich erst für eine Laufbahn im Militär. Ein unglücklicher Umstand führte zum Ende dieses Vorhabens. Er begann 1762 eine Lehre im Forst- und Jagdsektor in Georgenthal. Anschließend war er am gothaischen Hof als Jagdpage tätig. Im Jahr 1767 begann er seine Bildungsreisen (eine sogenannte Grand Tour), die ihn durch die deutschen Länder wie auch durch England, Holland und Frankreich führten. Nach Abschluss dieser Tour führte ihn der Weg nach Preußen. In Berlin besuchte er an der neu eingerichteten Forstschule Vorlesungen bei Johann Gottlieb Gleditsch.
1777 gelang es ihm nach langem Suchen und gegen eine höhere Auszahlung vom invaliden Hauptmann von Ziegenhorn die Stelle eines Forstrates für die Mittel- und Uckermark zu übernehmen. Die Dienststelle befand sich in der Oberförsterei Tegel. In dieser Zeit veröffentlichte er seine ersten forstwissenschaftlichen Aufsätze und wurde so in Fachkreisen bekannt. Gleichzeitig fing er an, eine Nadelholzsamendarre anzulegen und Baumsamen zum Kauf anzubieten. Es entwickelte sich mit den Jahren ein Handel, der bis nach Nordamerika reichte.
Ab 1782 gehörte B. zur Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin.
1787 wurde er (nach dem Ableben Friedrich des Großen) von König Friedrich Wilhelm II. beauftragt die Jagdpagen forstwissenschaftlich zu unterrichten und ein Forsthandbuch zu entwerfen. Er wurde Direktor der Forstakademie in Berlin und hielt hier Vorlesungen, die auch an die Öffentlichkeit gerichtet waren. Weitere Ehren wurden ihm zuteil:
Am 1.Oktober 1789 wurde B.in die Berliner Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
Im Jahr 1797 wurde königlich- preussischer Oberforstmeisters der Kurmark Brandenburg und geheimer Forstrat.
Am 25.6.1773 heiratete er Sophie Grünrade. Sie starb am 31.8.1784 nach der Geburt des achten Kindes. Einige Zeit später, am 19.1.1785, entschied er sich zur Heirat mit ihrer Schwester. B. überstand einen Schlaganfall, den er am 15.Januar 1801 erlitt. Er verstarb am 18.6.1802. wohl aufgrund eines Fiebers.
Unter anderem gibt es in Berlin Reinickendorf mehrere Gedenkorte:
Im Heimatmuseum Reinickendorf gibt es einen Forstraum, der über Leben und Werk von B. Informiert.
Im Berliner Forst Tegel erinnern ein Findling mit Inschrift und eine Tafel an B. Der Findling steht am Schwarzen Weg in Höhe der Halbinsel Reiherwerder. Die Tafel ist bei einer von B gepflanzten Lärche zu finden. Diese Lärche ist inzwischen der höchste Baum Berlins. Den Baum findet man auf dem Mühlenweg etwa 250 Meter westlich der Konradshöher Straße.

Material: grauer Findling

Quellen*:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_August_Ludwig_von_Burgsdorff

Weiterführende Links*:
http://www.heimatmuseum-reinickendorf.de/?hmenu=1&item=13

* erfasst am 12.02.2020

Foto Edgar Pretzsch

Inschrift:
Friedrich August Ludwig von Burgsdorff
* 23.März 1747 in Leipzig; + 16. Juni 1802 in Berlin


Adresse: Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin
Anfahrt: Heimatmuseum Reinickendorf:
Bus 220 Almutstr., von dort Fußweg 5 bis10 Minuten

oder Berliner Forst Tegel:
Bus 222 Richtung Tegelort bis Mühlenweg, von dort ca.10 Meter geradeaus, rechts einbiegen, nach etwa 250 Metern (Fußweg 10 bis 15 Minuten) sind die Lärche und der Findling auf der rechten Seite zu sehen. Anschließend zurück zur Straße, überqueren und geradeaus weiter (wieder Radfahrweg 5). Nach ca. 300 Metern halbrechts abzweigen (zweite Abzweigung rechts hinter der Straße). Nach weiteren 200 Metern wieder rechts abzweigen. Nun immer geradeaus bis zum Schwarzer Weg. Gedenktafel ist nun sichtbar (Fußweg zusätzlich 20-25 Minuten).
frei zugänglich