Theodor & Bolette Burckhardt

Theodor Burckhardt (* 08.06.1885 Barmen/Wuppertal – † 13.05.1982 Soest)
Bolette Burckhardt (* 1892 Norwegen – † Mai 1945 Bad Oldesloe)

Die Gedenkstätte „Stille Helden“ erinnert an Menschen, die während der NS-Diktatur verfolgten Juden beistanden. Zu ihnen gehörten Pfarrer Theodor Burckhardt und seine Frau Bolette Michelet, die von 1931 bis 1945 in der Kirchengemeinde »Zum Heilsbronnen« im Bayerischen Viertel wirkten und hier mit ihren neun Kindern lebten.
Obwohl sie von der Gestapo überwacht wurden, riskierten sie immer wieder ihr Leben, um verfolgten Juden vorübergehend Unterschlupf zu gewähren. Zwei dieser Verfolgten waren das Ehepaar Max und Karoline Krakauer, die hier 1943 Hilfe fanden. Ihrer wird stellvertretend für die vielen »Namenlosen« auf dieser Gedenktafel ebenfalls gedacht (s.a. 'Krakauer, Max & Karoline').

Am Sonntag, dem 19. September 2010, fand in der Kirche »Zum Heilsbronnen« ein Gedenkgottesdienst statt. Im Anschluss daran wurde die Gedenktafel in Anwesenheit des Sohnes Dr. Günter Burckhardt und der Witwe des Sohnes Henning, Marianne Burckhardt, der Enkelkinder Anne, Mechthild, Klaus Johannes und weiterer Angehöriger eingeweiht. Die Kirchengemeinde leiste damit - wie es in der Einladung hieß - „einen Beitrag zu der einzigartigen Gedenk-Installation, die im Bayerischen Viertel an die Entrechtung und Vernichtung der Juden 1933–1945 erinnert."

Material: Glas

Quellen*:
Gedenktafeln in Berlin.de
NiNa.Az.de
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg.de
Wir sind Nachbarn.de

Weiterführende Links*:
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/theodor-und-bolette/
http://wikipedia.de.nina.az/Max_Krakauer.html
https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/aktuelles/pressemitteilungen/2010/pressemitteilung.257645.php
https://stadtteilzeitung.nbhs.de/fileadmin/einrichtungen/e_freizeit_kultur/e_f_stadtteilzeitung/bilder/Dieter_Hoppe/Cafe_Haberland.pdf

* erfasst am 29.10.2021

Foto Jolanta Kornas (2018)

Inschrift:
Theodor Burckhardt
1885 - 1982
Bolette Burckhardt
geb. Michelet, 1892 - 1945
Von 1931 bis 1945 lebte und wirkte
Pfarrer Theodor Burckhardt mit seiner
Frau Bolette und den gemeinsamen neun
Kindern hier in der evangelischen
Kirchengemeinde »Zum Heilsbronnen«.
In seiner Funktion als leitendes Mitglied
der Bekennenden Kirche stand er unter
Beobachtung der Geheimen Staatspolizei.
Das Ehepaar Burckhardt riskierte Freiheit
und Leben, indem es oft über Wochen
jüdische Flüchtlinge bei sich verbarg und
mit Lebensmitteln versorgte.
————
Vom 1. Bis 7. August 1943 wohnte so das
jüdische Ehepaar Max und Karoline Krakauer
in der Pfarrwohnung im dritten Stock des
Hauses Heilbronner Straße 20.
Die aus Leipzig stammenden Eheleute
Krakauer haben durch die Hilfe und vor allem
durch den Mut vieler evangelischer Pfarrer
und engagierter Helferkreise den Holocaust
in Deutschland überlebt. Die letzten Tage
bis zum Kriegsende erlebten sie in der
Kirchengemeinde Stetten, die Teil der
»Württembergischen Pfarrhauskette« war.
Max Krakauer hat seine Erinnerungen an
diese Zeit in dem Buch »Lichter im Dunkel«
1947 veröffentlicht.
Max Krakauer
1888 - 1965
Karoline Krakauer
geb. Rosenthal, 1894 – 1972


Adresse: Heilbronner Str. 20, 10779 Berlin
Anfahrt: U Bayerischer Platz – U4, U7
frei zugänglich